Charles de Foucauld nennt sich gerne "Bruder aller Menschen".

"Ich möchte die Gewohnheiten aller Einwohner annehmen, Christen, Moslems, Juden und Heiden, dass sie mich als ihren Bruder betrachten, den Bruder aller Menschen (Frère universel). Wir sind alle Kinder des Höchsten."

Bruder Karl hatte seine Bekehrung, seinen neuen Zugang zum christlichen Glauben gefunden durch das Erleben von Menschen, die ihren islamischen Glauben ernsthaft lebten. Diese Erfahrung gab ihm für sein ganzes späteres Dasein eine starke Beziehung zum Islam. Nicht offensive Missionierung, sondern der geduldige Aufbau von freundschaftlichen Beziehungen sollte die Herzen der Muslime für Christus empfänglich machen.

Diese Nähe zum Islam spiegelt sich heute in den Gemeinschaften wider, vor allem bei den Kleinen Schwestern und Brüdern, die ihr Leben in besonderer Weise den Menschen im Islam weihen, bis dahin, dass einige kleine Gruppen bewusst in rein islamischen Ländern leben.

Ebenso wichtig sind Charles de Foucauld die Armen, die Benachteiligten, die Verlassenen, weil sie ihn an Jesus erinnern, der ebenfalls den "letzten Platz" eingenommen hat.

Dieser Haltung fühlen sich alle Gemeinschaften verpflichtet. Zum einen in der besonderen Aufmerksamkeit für die Armen, das bewusste Leben mit ihnen, und zum anderen in der Ausrichtung auf Internationalität. So leben oft in den kleinen Gemeinschaften der Ordensleute Schwestern und Brüder aus verschiedenen Nationalitäten zusammen. In allen Gemeinschaften gibt es internationale Treffen und den Austausch, auch als ein Zeichen dafür, dass die Liebe Gottes keine Trennungen zwischen Rassen, Nationen und gesellschaftlichen Klassen duldet. Miteinander teilen, die Andersartigkeit respektieren und verstehen lernen sind Bruder Karls Methoden, um Menschen für Jesus zu gewinnen aber auch eine Herausforderung für uns, in der
Buntheit unserer Gemeinschaften den Reichtum der weltweiten Kirche zu entdecken.