Die leidenschaftliche Jesus-Nachfolge Charles de Foucaulds hat im 20. Jahrhundert viele Menschen fasziniert und angesteckt. In den 50er Jahren suchten in Frankreich Margot Poncet und einige Frauen, wie sie seine Spiritualität in ihrem normalen Berufsalltag und ohne Trennung von ihrem bisherigen Lebensbereich verwirklichen könnten. Als ehelos lebende Frauen wollten sie sich an eine Geistliche Gemeinschaft binden, aber Laien bleiben. Die Gemeinschaft sollte ihnen als Zelle der Kirche Kraft und Weggeleit geben.
Aus dieser Idee entstand 1952 die Fraternität Jesus Caritas. Daraus entwickelten sich mit den Jahren aus der einen Wurzel zwei Internationale Frauengemeinschaften:
- die Frauengemeinschaft Charles de Foucauld, FCF, seit 1998 als Gemeinschaft von Gläubigen
- die Fraternität Jesus Caritas, FJC, seit 1998 als Säkularinstitut kirchenrechtlich anerkannt
Wir, die FJC, sind eine kleine Gruppe von Frauen, die auf dem Weg der Evangelischen Räte (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) versuchen, die Spiritualität von Charles de Foucauld zu verwirklichen. Unbedingte Christusnachfolge und ein Leben unter normalen Bedingungen sind für uns kein Widerspruch. Da wir die drei Gelübde nicht in der "klassischen" Form leben, sind wir herausgefordert, nach ihrem Sinn zu fragen und danach, wie sie unseren Alltag inspirieren.
Zur Zeit sind wir in Deutschland 7 Mitglieder, die aus sozialen und kirchlichen Berufen kommen. Weltweit zählen wir über 200 Frauen in 26 Ländern, die oft ganz vereinzelt auf den verschiedensten Wegen zur Fraternität finden.
Unser Gemeinschaftsleben vollzieht sich vor allem an den monatlichen Treffen für ein Wochenende (zur Zeit in Fulda). Gemeinsame Anbetung, Stundengebet und Feier der Eucharistie helfen uns, die gemeinsame Berufung zu stärken. Da wir sonst in unserem Alltag selber unser Gebetsleben strukturieren müssen und ihm die Treue halten, ist das Gemeinschaftstreffen immer wieder eine gegenseitige Ermutigung. Unsere Erlebnisse, Fragen, Freuden und Sorgen teilen wir miteinander in der Révision de Vie und suchen nach einer Antwort auf den Ruf Gottes, der uns in den vielfältigen Situationen unseres Berufslebens, unserer Begegnungen und in unserem Umfeld begegnet.
Da wir in den letzten Jahren immer Interessentinnen in der Gruppe hatten , ist es wichtig, miteinander die Quellen unserer Spiritualität zu studieren und in unsere heutige Zeit zu übersetzen. Gemeinsame Exerzitien, die wir alle zwei Jahre bewusst im Ausland machen und auch Fortbildungstagungen helfen uns, den internationalen Charakter unserer Gemeinschaft wahrzunehmen und zu leben. Dieser Blick über den eigenen Gartenzaun führt viele von uns zum Engagement für die Eine Welt und für Menschen in schwierigen Lebenssituationen.
Ein monatlicher Wüstentag will die kontemplative Seite unserer Berufung stärken und unsere Ohren für die leisen Töne schärfen.
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