Am 1.12.1963 entsteht die Gemeinschaft der Kleinen Schwestern vom Evangelium. Innerhalb der geistlichen Familie Charles de Foucaulds leben sie ein kontemplativ-missionarisch geprägtes Ordensleben.

„Die Gemeinschaften der Kleinen Schwestern vom Evangelium sind berufen, sich in erster Linie der Evangelisierung der Armen, der Ausgestoßenen und am Rande Stehenden zu widmen.
Sie verkünden das Evangelium jedoch nicht allein durch Worte, sondern versuchen es, mit ihrem ganzen Leben im Teilen der Lebens- und Arbeitbedingungen der Menschen zu bezeugen. Aus dem Evangelium leben, das bedeutet das ganze menschliche Leben nach und nach von der christlichen Botschaft durchdringen zu lassen. So schließt die Berufung der Kleinen Schwestern den Einsatz für ein menschenwürdiges Leben in Gerechtigkeit und Freiheit ein.“ ( Gründungsbrief)

„Seid allen alles, mit einer einzigen Sehnsucht im Herzen: allen Menschen Jesus Christus nahe zu bringen.“ (Charles de Foucauld)

„Im Blick auf Jesus Christus…den „so sehr geliebten Herrn und Bruder“ (Charles de Foucauld)

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Wir erfahren uns eingeladen zu einer freundschaftlichen Beziehung zu Jesus Christus, zum vertrauten Umgang mit ihm, der für uns in der Menschwerdung sowie im Geheimnis von Tod und Auferstehung, Weg zu Gott ist.
Die Betrachtung des Wortes Gottes, die eucharistische Anbetung, der schwesterliche Austausch im Glauben, regelmäßige Wüstenzeiten und Einkehrtage sowie die Stille helfen uns, in dieser innigen Beziehung zu Jesus Christus zu wachsen. So reift in uns langsam ein kontemplativer Blick auf die Welt, die Gott liebt und in der wir leben. Hier, in der Hingabe unseres Lebens in der Nachfolge Jesu, liegt die Wurzel für unser Ordensleben.

„Jeder, der liebt, möchte dem Geliebten ähnlich werden; das ist das Geheimnis meines Lebens. Ich habe mein Herz an diesen Jesus von Nazareth verloren, der vor 1900 Jahren gekreuzigt worden ist; ich bringe mein ganzes Leben damit zu, ihm ähnlich zu werden.“ (Charles de Foucauld)


Im Dienst der Verkündigung des Evangeliums

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Unsere Weise der Verkündigung ist geprägt vom Geist Nazareths: wir wollen so unter den Menschen leben, dass sie uns als Schwestern erfahren. Wir versuchen, ihnen in einer Haltung von Achtung und Güte zu begegnen….und darin etwas von der Güte und Liebe Gottes aufscheinen zu lassen. Es sind die Bedürfnisse der Menschen, vor allem derer, auf der Schattenseite des Lebens, die uns leiten und unsere Schwerpunkte und Engagements in der Evangelisierung bestimmen. Diese werden nie spektakulär sein, noch von vornherein klar umrissen. Vielmehr versuchen wir, jedem Menschen und jeder Gruppe so zu begegnen, wie sie sind, um uns gemeinsam mit ihnen auf den Weg zu machen – auf einen Weg, der dort, wo es möglich ist, zu Jesus Christus führt und zu seiner frohen Botschaft vom Reich Gottes. Wir arbeiten mit der Kirche vor Ort zusammen, wie überhaupt mit allen Menschen guten Willens. Auf diese Weise können menschliche, geschwisterliche, christliche Gemeinschaften wachsen, wo sich jede und jeder als von Gott geliebt erfahren darf.

„Mit unserem ganzen Sein sollen wir das Evangelium von den Dächern rufen, in unserer ganzen Person soll Jesus lebendig sein, in unserem Handeln, in unserem Leben soll das Evangelium aufscheinen.“ (Charles de Foucauld)

In Solidarität mit den Ausgegrenzten

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Nach dem Beispiel Jesu von Nazareth - als einfacher Zimmermannssohn lebte er inmitten der Menschen seiner Zeit – leben wir mitten unter den Menschen. Wir wollen ihnen nahe sein im Teilen der Wohn und Lebensbedingungen, ihrer Arbeit und Kultur, damit nach und nach eine freundschaftliche Verbundenheit wachsen kann. Dieses solidarische Leben führt uns dazu, uns ihre Nöte und Fragen zu eigen zu machen und gemeinsam mit ihnen nach Wegen zu suchen, die ein Leben in Gerechtigkeit und Freiheit ermöglichen.

„Erstaunt sehe ich, wie ich von einem kontemplativen Leben zu einem Leben der Verkündigung übergehe; ich werde dorthin geführt durch die Bedürfnisse der Menschen.“ (Charles de Foucauld)

In kleinen internationalen Gemeinschaften

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Verbunden durch eine gemeinsame Berufung, leben wir in kleinen Gemeinschaften von jeweils drei oder vier Schwestern zusammen, die zumeist aus verschiedenen Ländern stammen.
Unser Gemeinschaftsleben soll ein Zeichen dafür sein, dass es bei aller Verschiedenheit der Kulturen und Sprachen möglich ist, zusammenzuleben und einander als Schwestern anzunehmen.

„Ich möchte, dass alle Bewohner dieses Landes, Christen, Muslime, Juden…sich angewöhnen, in mir ihren Bruder zu sehen, den Bruder aller Menschen. Sie beginnen, das Haus „ die Bruderschaft“zu nennen, darüber freue ich mich sehr.“ (Charles de Foucauld)

 
Die konkrete Lebensform der Kleinen Schwestern
Kleine Schwestern vom Evangelium leben Europa, Afrika, Nord- und Lateinamerika. In Deutschland gibt es derzeit noch keine Fraternität, jedoch gehören einige deutsche Kleine Schwestern der Gemeinschaft an. Die Kleinen Schwestern teilen beispielsweise das Leben von Zigeunern in Frankreich, leben am Rande von Großstädten in multikultureller Nachbarschaft, arbeiten mit Indios in Ecuador, Immigranten in Italien, Strafgefangenen in den Vereinigten Staaten, Pygmäen in Kamerun und der Landbevölkerung in El Salvador. In Madagaskar und Haiti sind sie an der Seite ihrer Nachbarn engagiert in Gesundheits- oder Bildungsprojekten.

Nähere Informationen finden Sie auf der Homepage der Kleinen Schwestern vom Evangelium.

Deutschsprachige Kontaktperson:

Petites sœurs de I'Evangile
Christine Kohler
31 rue Georges Politzer
F-93200 Saint Denis
Tel. +33-(0)148-23 32 28
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